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Was mich befriedigt.

Mein Herz erwärmt sich an vielen schönen Dingen und guten Taten. Auch Müllsammeln gehört dazu.

Es gibt viele Arten von Befriedigung. Unsere Welt hält jede Menge davon für uns bereit. Da wären beispielsweise zu nennen: Sex, Essen, Trinken, Reisen, Gesellschaft & Unterhaltung, Kultur. Genau diese Reihenfolge! Einiges davon geht im Moment wegen der Pandemie nicht. Früher oder später wird aber die gesamte Genusspalette wieder ausgerollt. Vielleicht auch, weil der Mensch nicht anders kann. Einschränkung ist nicht so seines.

Neben den genannten Genüssen kommt für mich noch einer dazu: Müll sammeln. Es mag für andere eigenartig klingen, aber mich befriedigt das Sammeln von Müll, der sich in der Landschaft verteilt hat, enorm. Da geht mir das Herz auf. Wie eine kleine Reinigung kommt es mir vor. Feldrand, Weg, Straße, Wald – überall ist unsere Zivilisation in Form von (Plaste)Müll angekommen.

Erst neulich reinigte ich einen Ackerrand auf 50 Meter Länge, auf dem sich Einiges an Plastemüll angesammelt hatte. Silbergraue Folie, teilweise schon tief eingepflügt in die Erde. Die Plaste-Reste stammten von einer ehemaligen Miete. Das Müll-Areal ärgerte mich lange…

Plötzlich war es so weit: In einer schnellen Aktion sammelte ich alles auf und brauchte es zum Landwirt, der diesen Acker bewirtschaftet. Ich kann nicht sagen, dass er sich besonders darüber freute, eher war er erstaunt und ein wenig beschämt. Aber wir führten ein gutes Gespräch und die Nöte, mit denen die Landwirtschaft zu kämpfen hat, sind mir bekannt. Ich meine die kleinen und mittleren Landwirtschaftsbetriebe, nicht die großen.

Der Landwirt, zu dem ich den Müll brachte, übernahm ihn umstandslos. Ich fuhr wieder von dannen. Befriedigt.

Im Wort „Befriedigung“ steckt das Wort „Frieden“. Man schafft seelischen Frieden nach innen (für sich selbst, gutes Werk, seelig werden) und im günstigsten Fall nach außen (ins Gespräch kommen mit Mitmenschen, zusammen gutes Tun, sensibilisieren). Komisch, wie einfach manchmal die Dinge sind.