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Konsequenz.


Obgleich wir dieser Tage mehr Konsequenz brauchen, wird sie immer rarer.


Privat, beruflich, dienstlich, öffentlich oder wissenschaftlich… man findet kaum noch konsequentes Verhalten. Ist irgendwie unsexy geworden. Man hält sich zurück. Was man stattdessen findet: konsequentes Sprechen. Viele Worte: „man müsste“, „man sollte“, „das wäre angebracht“. Aber Worte reichen oft nicht. Der Mensch reagiert auf Taten.

Konsequent sein heißt folgerichtiges Handeln. Etwas wissen und erkennen, wie mensch es umsetzen kann. Und: Handeln. Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.  

Zwei Beispiele, beide ein weites Feld und natürlich sagt gleich jemand: Aber da muss man ins Detail schauen und so verallgemeinert kann man das ja nicht sehen. Schon klar. Da waren sie wieder, die vielen Worte und Warnungen. Angsterfüllt. Angst anzuecken, Angst nicht beliebt zu sein, Angst etwas zu ändern. Wer konsequent ist, wird schnell unbeliebt.  

Beispiel 1 – Umweltpolitik
Wenn noch was gerettet werden soll von dieser Welt und der Menschheit im Allgemeinen, müsste konsequent gehandelt werden: Energiespar-Ansätze fördern, raus aus dem Kohleabbau, massiv rein in die erneuerbaren Energien, Speichertechnologien ausbauen, Einsatz giftiger Stoffe in der Landwirtschaft verbieten, Biolandwirtschaft fördern, Plasteherstellung und Plastevermarktung verbieten. Sofort. Geht. Ja, tut weh. Muss aber gemacht werden. Schnell, nicht erst in 20 Jahren.

Beispiel 2 – Förderung des ländlichen Raumes
Wenn es in 20 Jahren neben den Megacities noch dörfliche/ländliche Strukturen geben soll, dann muss jetzt gehandelt werden. Bevor weite Landesteile in Drogenkonsum und Spielewahn (die Jugend) und Radikalisierung (die Älteren) abdriften, bevor die Wasserleitungen und die Stromleitungen gekappt werden, bevor die Demokratie auf dem Lande stirbt. So kann es gehen, wenn Konsequenz eine Rolle spielt: weniger Streit zwischen den Kommunen; mehr Finanzmittel für die Kommunen; mehr Kompetenzen für die Kommunen; motivierte, engagierte und gut bezahlte MitarbeiterInnen in den Kommunalverwaltungen; Verwaltungsmitarbeiter, die auf ehrenamtlich arbeitende Menschen zugehen können; hauptamtliche Menschen, die gezielt Fördertöpfe analysieren und für die Fläche nutzbar machen; bessere Chefs in den Kommunalverwaltungen (keine Chefs, denen es immer nur um Macht geht); engagierte ehrenamtlich arbeitende Menschen; allgemein Menschen mit Ideen und Visionen. Auch das geht konsequent. Denn wie heißt es so schön im § 2 Abs. 1 des KVG LSA (Kommunalverfassungsgesetz): „Die Gemeinden sind Grundlage und Glied des demokratischen Staates.