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Zweierlei.


Krieg, Elend, Hunger, Ungerechtigkeiten. Die Maßeinheiten unserer Wahrnehmung dafür sind unterschiedlich.

Offenbar misst der Mensch mit zweierlei Maß. Betrifft es ihn unmittelbar, reagiert er unmittelbar. Das ist verständlich. Ereignisse, die weiter weg sind, können von Menschen schneller und effektiver abgespalten werden. Das Elend in weiten Teilen Afrikas stört viele Europäer nicht. Hilferufe von UN und NGOs verlaufen regelmäßig im Sande. Kein Hype. Keine Sorge, kein Mitgefühl. Es scheint, als wenn sich der Mensch an das afrikanische Elend gewöhnt hat.  

Jetzt rückt das Elend näher. In der Ukraine ist Krieg, Vertreibung, Hunger. Plötzlich kann der westlich geprägte Mensch agieren und tut es auch. Das ist fein. Auch das Analysieren der Notlage und der politischen Geschehnisse klappt. Höchste Aufmerksamkeit, höchste mediale Verkaufsraten. Die Medien helfen, wo sie können, verbal das „Gewehr bei Fuß“.

Von den vielen Fake-News und der Propaganda wird noch lange die Rede sein – Mitdenkende werden manchmal nervös.