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Der Osten: eine westdeutsche Erfindung.


Der Versuch einer Erklärung, die zum Verstehen führen könnte.

Also das mit dem Verstehen, hier gemeint zwischen „Ost“ und „West“, ist die idealistische Variante. Es könnte durch das Konsumieren des Dirk Oschmann-Buches auch anders kommen: Ossis und Wessis verstehen sich weiterhin wenig bis gar nicht.

Dirk Oschmann ist mutig! Das Buch erzählt eine traurige gesamtdeutsche Geschichte. Aus Sicht der Ossis, um es mal ganz einfach zu sagen. Vielleicht haben schon viele Menschen aus den neuen Bundesländern auf diese Geschichte gewartet. Das kann man schlecht beurteilen. Ich für meinen Teil kann sagen: Es wurde Zeit, dass ein paar Fakten auf den Tisch gelegt werden, dass ostdeutsche Betroffenheit und zurecht auch Empfindlichkeit ausgesprochen werden. Wer sich damit nicht auseinandersetzt, der hat nicht verstanden, was Demokratie und Fairness miteinander verbindet.    

Bei der deutsch-deutschen Wiedervereinigung ist etwas schiefgelaufen. Auch in den 30 Jahren, die seitdem vergangen sind, ist vieles nicht so gekommen, wie es sich der Osten erträumte. Jetzt kann man natürlich sagen: Träumen ist halt träumen, Pech gehabt, weil das wirkliche Leben eben doch was anderes ist.

Dirk Oschmann gelingt es aufzuzeigen, woran es liegt, dass der „Osten“ eben immer noch der „Osten“ ist und wie und warum verschiedene Faktoren dazu führten, dass sich Ossis und Wessis noch immer nicht so angenähert haben, dass sie eins sind. Absolut spannend zu lesen!

Und klar: die westdeutsche Medienlandschaft ist überwiegend bereits dabei das Buch zu kritisieren. Meine Diagnose: Offenbar haben die Medienleute nicht so recht verstanden, wovon das Buch erzählt.