· 

Lake District - UK.


Landschaften wie aus dem Bilderbuch. Saftige Wiesen, hohe Berge, jede Menge Wasser, 19 Millionen Touristen.

Wir konnten dem Zauber nicht widerstehen – zu schön sind die Landschaften des Lake Districts im Vereinigten Königreich Großbritannien. Die Anmut dieses Landstriches ist faszinierend, eine geschützte Landschaft. Saftige Wiesen, hohe Berge, jede Menge Wasser (Seen, Flüsse, Bäche, Rinnsale, Wasserfälle, es sprudelt überall). Ein Nationalpark. Der Lake District ist nicht allzu groß. Knapp über 2.000 kqm, nur halb so groß wie die Altmark. Aber: Hier tummeln sich jedes Jahr 19 Millionen Touristen! Fast alle sind Briten. In Deutschland scheint die Region nahe Schottland keinen allzu hohen Bekanntheitsgrad zu haben.   

Schon vor 2 Jahren waren wir hier. Eine Woche wandern – 6 Übernachtungen in 3 verschiedenen Bed & Breakfasts. 2 in Ambleside, 2 in Patterdale und 2 in Keswick. Dieses Jahr haben wir 60 Übernachtungen im Nationalpark. Alle auf der Thornythwaite Farm am Ullswater. Das Cottage (The Byre = der Stall) ist klein, über zwei Ebenen verteilt. Aber es reicht aus, um anzukommen, zu arbeiten und die Gegend zu erkunden. Unsere Basisstation. Ende Mai ziehen wir weiter – nach Schottland. Ebenfalls 2 Monate. Wir sind zum Arbeiten hier (3 Bucherscheinungen müssen vorbereitet werden) und zum Wandern natürlich auch. Wir wollen zudem die Lebensgewohnheiten der Briten studieren, unser Englisch verbessern.

Im Lake District sieht man, und das erstaunt, keine Windräder und keine PV-Anlagen in der Fläche. Hier kommt die Energie aus einem Atomkraftwerk an der irischen See (nahe Sellafield) und wahrscheinlich auch von Offshore-Windanlagen. Es gibt offenbar keine Mülltrennung (krass, jedenfalls nicht direkt in den Wohnhäusern) – obwohl es ein Nationalpark mit UNESCO Weltkulturerbe-Status ist. Es ist nicht genau zu erkennen, wo die Einwohner arbeiten – außer natürlich im Tourismussektor und in der Landwirtschaft (meist Schafhaltung). Es gibt keine großen Industrieanlagen. Die großen englischen und schottischen Städte sind weit entfernt.  

Der Anblick der schönen Landschaft wird geschützt. Neulich besuchten wir ein größeres Einkaufszentrum – Rheged. Zusammen mit einer Tankstelle, wurde das komplette Einkaufszentrum (ein Kunstzentrum mit eigenem Kino, Kinderspielplätzen, Cafés, Kunst- und Kunsthandwerksläden, einem Outdoorladen und Galerien), in die Landschaft eingepasst, so dass man es von außen gar nicht sieht. Komplett überwölbt mit Erde und Rasen und Felsen. Kleine Eingänge, die wir als Lieferantenzugänge ansahen, führten ins Innere. Alles sehr schön anzusehen im Inneren – Kunst und Ökologie vereint.  

Nach dem Frühstück sitzen wir meist bis 13/14 Uhr an unseren Schreibtischen. Dann packen wir ein Picknick zusammen und erkunden die Wege und Berge, die Seen, die Hot-Spot-Dörfer und kleineren Städte. Alles schaut erschreckend idyllisch und regelrecht niedlich aus. Natursteinfassaden dominieren, fette Wiesen punkten mit schrillem Grün. Im Moment ist "Lambing Time" - überall in den Tälern springen frischgeborene Lämmer verschiedener englischer Schafrassen herum und blöcken herzzerreißend. Abends kehren wir geschafft zurück, arbeiten ein wenig weiter und genießen zum Abschluss des Tages Netflix mit seinem unendlichen Angebot an sinnvollen und sinnlosen Serien. Stilecht zuerst: die 6. Staffel von „The Crown“. Dann: „Megan & Harry“ oder wie ich es nenne „Hegan & Marry“.

Ich wollte Tagebuch führen - handschriftlich. Schon nach 1,5 Wochen komme ich nicht mehr hinterher…zu viel passiert. Stattdessen werde ich im BLOG hin und wieder etwas zu unserem UK-Trip schreiben und auf Instagram.