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Elektromobilität.


Nicht alles was glänzt ist Gold. Fahren wir in eine Zukunft, die nicht besser, sondern schlechter wird?

Das Ende der Benziner ist absehbar. Auch, wenn sich noch der eine oder andere wehrt: So wie jetzt können wir alle schlecht weitermachen – die Nutzung der fossilen „Bodenschätze“ schadet dem Klima zu sehr. Etliche Kipppunkte sind bereits erreicht.

Die Elektromobilität springt nun aktiv in die Arena der Lösungskonzepte. Nachdem sie lange Jahre verworfen wurde, stellt man nun fest: Muss man nur nutzen, massiv natürlich, dann wird alles gut und wir können die Klimaschutzziele einhalten.

Aus Erfahrung wissen wir: Nicht alles was glänzt ist Gold. Der Schein trügt. Man muss schon genau hinsehen… Wir beginnen hinzuschauen. Und stellen fest: Oh Schreck. Natürlich ist das ebenso eine Technologie, die Rohstoffe benötigt! Aus der Erde! Denn beim E-Auto, E-Fahrrad und allen anderen E-Fahrzeugen spielt die Batterie eine wesentliche Rolle. Und hier kommt ein Rohstoff ins Spiel, der Lithium heißt. Findet man nicht so häufig der Welt und muss aufwendig und mit hoher Energieaufwendung abgebaut werden. Landschaft muss zerstört werden, um an den Rohstoff heranzukommen.

In größeren Mengen gibt es Lithium in den Anden im Dreiländereck Bolivien-Chile-Argentinien. Dort leben indigene Völker (z. B. die Kolla) und deren Land und Leben ist nun in Gefahr. Wasser wird verschmutzt, giftige Stäube werden freigesetzt, Müllberge entstehen, die Lebensgrundlagen vor Ort schrumpfen. Denn dort lebt man mit der Subsistenzwirtschaft, ist auf Selbstversorgung ausgerichtet. Das sind wir hier in der sog. „Ersten Welt“ nicht mehr. Wir nehmen von woanders, damit es uns besser geht. Lithium für die Weltmobilität…

Es ist auch nicht so, dass uns Autoindustrie und Politik sagen: Nutzt bitte zukünftig weniger Autos oder fahrt zumindest kleinere Autos. Ich sehe es schon vor mir: Wir schwenken komplett um auf E-Mobilität, sorgen uns nicht weiter drum, kaufen weiterhin große Autos, wollen weiterhin dicke Bundesstraßen und Autobahnen haben und uns auch ansonsten nicht weiter einschränken. Es soll alles so weitergehen wie bisher, nur ein wenig moderner und… lautloser.

Und der Strom – muss auch irgendwo herkommen. Und zwar 24/7 verfügbar und in Massen. Die Batterien der E-Fahrzeuge wollen „aufgetankt“ werden. Auch hier ist schon eine Lösung vorgesehen: Noch mehr Landschaft zerschneiden: Fotovoltaik auf den Äckern, Windräder auf Landschaftskämmen und in Meeren.

Summasummarum: Noch mehr Technologie, noch weniger unberührte Landschaft weltweit. Fahren wir also direkt in eine Zukunft, die nicht besser, sondern schlechter wird? Das weiß niemand, aber es steht zu befürchten. Eine richtige Diskussion wird es dazu nicht geben. Dazu sind zu viele Wirtschaftsinteressen im Spiel – jeder wird auf seiner Meinung beharren und die Mehrheit der Menschen wird wie immer nicht richtig hinschauen (wollen).